Der TC Schnaittach feierte sein 50-jähriges Bestehen im Rahmen eines beschwingten Sommerfestes, zu dem auch Gäste aus Politik, Sport und Gesellschaft sowie etliche Sponsoren eingeladen waren.
Bereits am Nachmittag bot die Tennisschule „WOW-TennisCompany“ ein abwechslungsreiches Programm für Kinder und Jugendliche an. Zudem hatte der Tennisclub den früheren Tennisprofi David Prinosil zu einem Show-Act eingeladen. Nach einigen kurzen Doppeln mit jugendlichen und erwachsenen Spielern und Spielerinnen des Vereins, spielte David Prinosil in einem Tie-Break-Einzel gegen seinen früheren Doppelpartner Jörg Wölfel, mit dem er 1989 deutscher Meister im Doppel wurde. Anschließend gab David Prinosil im Rahmen eines Interviews detaillierten Einblick in seinen sportlichen Werdegang und das Leben im ATP-Tenniszirkus. Zunächst Deutscher Meister 1989 im Doppel, war Prinosil sieben Jahre lang Teil des deutschen Davis-Cup-Teams. In der ATP-Weltrangliste belegte er Rang 28 im Einzel und Rang 12 im Doppel. Höhepunkt seiner Karriere war der 3. Platz im Herren-Doppel bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta.
Kurz nach dem Abendessen begann der offizielle Teil der Veranstaltung. In ihren Grußworten hoben Landrat Armin Kroder und 1. Bürgermeister Frank Pitterlein übereinstimmend die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements in Vereinen und dessen positives Wirken auf das Gemeinwesen hervor. Als Vertreter des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) überreichte Thomas Pöferlein dem Tennisclub eine Ehrenurkunde. Zudem ließen alle drei dem Verein noch Förderzuschüsse zum Jubiläum zukommen.
Im Anschluss daran nahm 1. Vorsitzender Gerhard Hertlein die Anwesenden mehr als 50 Jahre zurück zum Anfang der Vereinsgeschichte. Damals suchten einige sportbegeisterte Schnaittacher im Tennis eine neue Hausforderung und beschlossen, hierfür einen eigenständigen Verein zu gründen. Dieser wurde am 18. Mai 1973 als „Tennis-Club Schnaittach (TCS) e.V.“ in das Vereinsregister am Amtsgericht Lauf eingetragen.
Unter immensem Arbeitseinsatz aller Mitglieder wurden 1974 zunächst vier Tennisplätze fertiggestellt. Schon im nächsten Jahr begann der Tennissport in Schnaittach mit aller Macht: man konnte sogleich den Aufstieg der 1.-Herren-Mannschaft feiern und eine Damen-Mannschaft ins Leben rufen. Weitere Aufstiege bis in die Bezirksklasse folgten in den Jahren darauf.
Im Sommer 1980 konnte nach mehrjähriger Bauzeit endlich das Vereinsheim eingeweiht werden. Die von 30 auf 220 angewachsene Mitgliederzahl zeigt die sportliche Dichte. Ein besonderes Anliegen und vordringliches Ziel war – und ist auch heute noch – die Förderung der Jugend, um damit die sportliche und gesellschaftliche Zukunft des Tennisclubs sicherzustellen.
Nicht zuletzt der „Becker-Boom“ ließ das Interesse am Tennissport in allen Altersgruppen kontinuierlich wachsen. Zu dieser Zeit konnten so viele Jugendmannschaften gemeldet werden wie nie zuvor. Da die vier Plätze der sprunghaft gestiegenen Mitgliederzahl aber nicht mehr genügten, wurden 1987 vier weitere Tennisplätze angelegt. Als erste große Bewährungsprobe und sportliches Highlight wurden 1989 die Nordbayerischen Jugendmeisterschaften auf dem Vereinsgelände ausgetragen.
Aber auch gesellschaftliche Veranstaltungen gehörten von Anfang an zur „DNA“ des Tennisclubs. Regelmäßig organisierte man seitdem Rad- und Wandertouren, Bier- und Weinfahrten sowie Sommerfeste. Highlights waren aber die alljährlichen Kultureisen im Inland sowie zu europäischen Metropolen, wie etwa Paris, Budapest, Barcelona, Venedig, Amsterdam, Istanbul, Wien oder zuletzt Lissabon.
Wie Hertlein ausführte, präsentiere sich der Tennisclub zum 50-jährigen Gründungsfest als rundum intakter Verein, der in der näheren Umgebung nicht nur über eine der schönsten und größten Tennisanlagen verfüge. Vielmehr könne der Verein durch die sehr fruchtbare Kooperation mit der „WOW-TennisCompany“ sowie einer intensiven Jugendförderung derzeit landkreisweit auch die höchste Zahl an Mitgliedern im Tennisbereich aufweisen.
Doch trotz engagierter Mitglieder gebe es immer wieder Herausforderungen zu bewältigen. Als Beispiele führte er etwa die Besetzung von Fachpositionen in der Vereinsführung oder insbesondere die Suche nach neuen Vorsitzenden an.
Hertlein dankte Landrat Kroder und dem BLSV für die Zuschüsse, mit denen erst kürzlich die Renovierung des Vereinsheims angegangen worden sei. Auch danke er der Marktgemeinde Schnaittach für die vielfältige Unterstützung, sei es finanzieller Art oder, wie erst im vergangenen Winter, durch die Zurverfügungstellung einer Halle für das Wintertraining der TCS-Kids. Ebenso gelte sein ausdrücklicher Dank den Sponsoren für ihre Beiträge zur Jugendförderung sowie insbesondere der Familie Singer für den jahrelangen Beistand für den Verein. Für seinen unermüdlichen Einsatz bedankte sich Hertlein bei Platzreferent Markus Hartmann mit einem kleinen Geschenk.
Im Anschluss wurden 23 Mitglieder für 50-jährige Treue zum Verein geehrt, eines für 40 Jahre, vier für 30 Jahre und drei für 25 Jahre. Im Einzelnen waren dies
- für 50 Jahre:
- Irmingard und Konrad Beirle
- Lis Graf
- Heinz Gumann
- Inge und Siegfried Kainer
- Dietmar Kreissl
- Heinz Kreuz
- Georg Langfritz
- Josef Langhans
- Irene Lenhart
- Waltraud Marx
- Rosemarie und Reinhold Metzger
- Hannelore Pabst
- Michael Pabst
- Helga und Baptist Schmidt
- Hannelore Schneider
- Manfred Strobel
- Konrad Weber
- Irmgard Wildner
- Konrad Winter
- für 40 Jahre:
- Klaus Langfritz
- für 30 Jahre:
- Sigrid und Harald Leupold
- Klaus Klopsch
- Wilfried Krauss
- für 25 Jahre:
- Hans Summerer
- Siglinde und Hans-PeterVogler
Besonders freute sich Hertlein, Konrad Beirle als drittes Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen. Beirle war als Gründungsmitglied des Vereins zunächst 11 Jahre als Beisitzer tätig, anschließend 20 Jahre lang als 2. Vorsitzender. Sein Fachwissen und seine Souveränität überzeugten immer, und noch heute berät er den Tennisclub in Rechtsfragen.
Nach dem offiziellen Teil spielte Michael Stiegler auf und regte etliche Mitglieder zum Mitsingen und Tanzen an. Bis spät in die Nacht hinein wurde gefeiert, bevor man schließlich müde und ausgepowert auseinanderging.